Aysel Özakin, geboren 1942 in Urfa in Südostanatolien als Tochter eines Lehrers. Sie wuchs in Izmir an der türkischen Ägäis auf; Abitur an der Izmir High School. Bis 1965 Studium der Romanistik und Pädagogik in Ankara, Poitiers und Paris. 1970 Promotion mit einer Arbeit über den
französischen Surrealismus (Eluard, Appolinaire, Tzara, Soupault). Anschließend arbeitete sie in der Türkei als Französischlehrerin; 1973–1978 war sie Dozentin an den Pädagogischen Hochschulen in Ankara und Istanbul. Aysel Özakin begann in den siebziger Jahren zu schreiben und übersetzte Pierre Claudel, Samuel Beckett und Marie Claire Blaise ins Türkische. Anfang 1981 – drei Monate nach dem Militärputsch in der Türkei – kam sie auf Einladung des Literarischen Colloquiums nach Berlin und blieb aufgrund der politischen Situation in ihrer Heimat in der Bundesrepublik. Zunächst lebte sie in Berlin, 1986 war sie Stadtteilschreiberin in Hamburg-Altona, anschließend als Stipendiatin in Worpswede. Aysel Özakin schreibt meist in Türkisch, aber auch in Deutsch und Englisch. Sie ist geschieden und hat einen Sohn. Derzeit lebt sie in Cornwall.
* 1942
von Ingrid Laurien
Essay
Als Aysel Özakin, bereits damals eine bekannte Schriftstellerin, nach dem Militärputsch von 1980 der Türkei den Rücken kehrte, war das mehr als ein Gang ins Exil. ...